Melsungen
Bartenwetzerbrücke
Melsunger Bartenwetzerbrücke
Die steinernde Bartenwetzerbrücke, die den Fluss „Fulda“ überquert wurde in den Jahren 1595/1596 in nur 15 Monaten gebaut. Sie hat eine Länge von ca. 115 Meter, eine Breite von 6,90 Meter und sechs Brückenbögen. Sie gilt als eine der schönsten Brückenbauten Hessens.
Bis zum Jahr 1983 durften Fahrzeuge die Bücke überqueren. Mit Fertigstellung der Melsunger Schlossbrücke im selben Jahr wurde die Verkehrsfunktion für den Autoverkehr verloren.
In den Jahren 1986/87, kurz vor dem Melsunger Hessentag, wurde sie umfassend renoviert.
Seitdem wird sie nur noch durch Fußgänger genutzt.
Die starken Brückenpfeiler werden flussaufwärts mit Wellen- und Eisbrecher versehet.
Leider wurden die Pfeiler viele Male durch das Hochwasser beschädigt.
Beim Jahrhunderthochwasser der Fulda im Jahr 1995 wurde in Melsungen ein Höchststand von 4,20 Meter gemessen, in 2003 stand der Pegel bei 3,58 Meter.
Die Bartenwerterbrücke beginnt an der Vorstadt und endet an der Ecke Sandstrasse, Brückenstrasse und Am Bitzen. Von der Brücke aus hat man einen tollen Ausblick auf das Wehr und den kleinen Kehrenbach, der hier in die Fulda fliesst.
Warum heisst die Brücke "Bartenwetzerbrücke"?
Dieser Name hat seinen Ursprung im Mittelalter, als viele Melsunger ihren Lebensunterhalt als Waldarbeiter verdienten. Jeden Morgen liefen sie auf ihrem Weg in den Wald über die Brücke und wetzten ihre Barten (übersetzt: sie schärften ihr Beil oder ihre Axt) im Sandstein der Brückenmauer.
Die deutlichen Schleifmulden, die von den Waldarbeitern hinterlassen wurde, sind auch heute noch sichtbar.
Zwei Statuen, die am Ende der Brücke Richtung Marktplatz stehen und der kleine Bartenwetzer der täglich um 12.00 und um 18.00 Uhr aus dem Türmchen des Rathauses schaut und seine Barte wetzt, erinnern an die alte Tradition.
Heimatmuseum Melsungen
Am Ende der Bartenwetzerbrücke Melsungen auf der Höhe der Statur befindet sich das Heimatmuseum. Es wurde im ehemaligen Schleusenhäusen und späterem Elektrizitätswerk im Jahr 1986 eingerichtet und informiert über die Stadt Melsungen. Wer gerne mehr über die Geschichte des Fachwerkbaus erfahren will, bekommt sie hier sehr interessant dargestellt.
Ein Bronzemodell der Altstadt im Maßstab 1:500 und ein Modell des Melsunger Rathauses Neben dem schönen Blick auf das Wehr und die Fulda lohnt sich auch der Weg über die Brücke, denn dort steht ein Bronzemodell der Melsunger Altstadt im Maßstab 1:500. Durch eine Glasscheibe kann die historische Wasserturbine besichtigt werden.
Stadtführungen Melsungen
In Melsungen werden mehrere Stadtführungen angeboten. Treffpunkt ist das Heimatmuseum an der Bartenwetzerbrücke Melsungen.
Bei der „Stadtführung für Jedermann“, die immer Dienstags und Sonntags ab 14.00 Uhr, sowie Samstags ab 11.00 Uhr stattfindet, lauft ihr mit dem Bartenwetzer, der Symbolfigur der Stadt, durch die historische Altstadt und erfahren viel vom Leben und Arbeiten im Mittelalter.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Einfach zum Treffpunkt auf der Bartenwetzerbrücke am Heimatmuseum erscheinen und 5 Euro bereithalten. Kinder zahlen nichts. Die Stadtführung dauert ca. 90 Minuten.
Bei der Stadtführung „Die dunklere Seite der Stadt“ wird euch die Stadt von einer ganz anderen Seite gezeigt. Mit Fackeln und Laternen ausgerüstet, startet der gruselige Rundgang durch die dunkle Nacht. Geschichten vom Mond an der Mordbuche, dem russischen Oberst Bedriaga, der Selbstmord der schwangeren Anna, dem Grünen Heinrich oder der versuchte Einsturz der Kirche durch den Teufel.
All diese Geschichten werden euch vom „Schäfer“, „Flößer“ oder „Kaufmann“ erzählt.Am Ende des Rundgangs gibt es einen kleinen Umtrunk um sich wieder aufzuwärmen. Diese Stadtführung findet an verschiedenen Terminen statt und kostet 7 Euro pro Person.
Für Kinder unter 15 Jahren ist die Führung nicht empfohlen. Sie dauert zwei Stunden und endet mit einem Schnaps aus der Region.
Bitte unbedingt bei der Kultur und Tourist-Info Melsungen, Tel. 05661-708200 anmelden. Diese Tour ist sehr gefragt.
Bei der Stadtführung „Mit’m Lisbeth unnerwegens“ lauft ihr mit einer Bauersfrau durch die Stadt. Diese besondere Führung findet an verschieden Terminen im Jahr statt. S’Lisbeth, wie der Nordhesse sagt, weiß natürlich alles über ihre Nachbarn in der Stadt. Aus der Spellstubbe (der Spinnstube) erzählt sie in nordhessischer Mundart den neuesten Klatsch und Tratsch. Diese Stadtführung startet ebenfalls an der Bartenwetzerbrücke und dauert ungefähr 90 Minuten. Sie kostet 7 Euro pro Person. Auch hier wird um Anmeldung unter Tel. 05661-708200 gebeten.