Mayfield Falls
2019
Negril - Wasserfälle Jamaika - Mayfield Falls
Die Strasse zu den YS Falls entpuppt sich als „Hubbel-Delle-Loch Strecke“.
Abgesehen von den Waghalsigen Überholmanövern der Jamaikaner, mit denen man in jeder Sekunde rechnen muss, ist die Strasse mit so vielen tiefen Löchern versehen, dass eine fröhliche Zickzack-Fahrt gewährleistet ist. So fahren wir recht „gemütlich“, da an ein schnelles Fahren nicht zu denken ist. Der Jamaikaner sieht das natürlich anders. Aber anscheinend kennt er jedes Loch in der Strasse auswendig. So werden wir permanent mit einem netten Hupen überholt und grüßen freundlich hupend zurück.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir an den YS Falls an und wundern uns etwas über den leeren Parkplatz. Naja, wir steigen erstmal aus und laufen zum Eingang. Tja, was soll ich sagen…es ist Montag und die Wasserfälle sind geschlossen.
Wer gerne eine geführte Tour zu den YS Falls und zum Black River machen möchte,
kann das hier tun.
Die Tour ist auf englisch und dauert neun bis zwölf Stunden.
Jetzt sind wir so lange gefahren und alles umsonst. Enttäuscht gehen wir zurück zum Auto und machen uns auf den Weg zum Black River. Hoffentlich hat dieser nicht auch Montags geschlossen. Als wir noch darüber nachdenken, ob wir die Strecke morgen nochmal fahren wollen, passiert es. Wir übersehen eins der vielen Löcher und rauschen direkt hinein.
Na hoffentlich ist jetzt nicht der Reifen hinüber…
Dein "Freund und Helfer" in Jamaika
Wir merken erstmal nichts und fahren weiter. Nach ein paar Metern werden wir von der Polizei verfolgt. Sie fährt minutenlang hinter uns her und wir fragen uns, warum überholen die nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit fahren sie rechts neben uns und signalisieren uns, anzuhalten. Wir fragen was los ist und bekommen mitgeteilt, dass unser Reifen platt ist. Mit dem was jetzt kommt, haben wir nun garnicht gerechnet.
Die Polizisten winken uns rückwärts in einen Feldweg, holen den Ersatzreifen samt Wagenheber aus unserem Kofferraum, bocken das Auto hoch und wechseln unseren Reifen. Völlig überrumpelt von so viel Hilfsbereitschaft wollen wir uns erkenntlich zeigen und bieten Ihnen einige Dollar für ein Feierabend-Bierchen an. Das wollen die Beamten aber nicht gehört haben. Sie erkundigen sich über unser nächstes Ziel, fahren noch einige Kilometer hinter uns her bis wir abbiegen und verabschieden sich laut hupend uns winkend. Das war trotz dieser erstmal blöden Lage, eine sehr schöne positive Erfahrung.
Bootstour auf dem Black River
Am Black River angekommen treffen wir zwei deutsche Touristen mit Mietwagen die ebenfalls die Bootstour auf dem Black River buchen wollen. Wir zahlen pro Person 20 Dollar und fahren mit einem sehr netten Guide, der uns vieles über den Black River erzählt, auf den Fluß hinaus.
In den Bäumen sitzen jede Menge weiße reiherartige Vögel. Gezielt fährt er die Stellen an, wo er ein Krokodil vermutet. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass er die Verstecke bereits kennt. Tatsächlich bekommen wir einige Krokodile zu sehen. Von ganz klein bis ziemlich groß. Rechts und links am Ufer befinden sich die roten Mangrovenbäume, deren lange Wurzeln bis in den Fluß reichen. Nach ungefähr Eineinhalbstunden kehren wir zum Ufer zurück.
Für heute haben wir genug erlebt und wir fahren zurück zu unserer Airbnb Unterkunft Lighthouse Inn 2.
Wir erzählen Penny von unserer Begegnung mit der jamaikanischen Polizei und er bestätigt uns, dass diese hier auf Jamaika sehr hilfsbereit wäre. Nachdem er sich unser Ersatzrad angeschaut hat, ist er ganz entsetzt. Mit diesem Ersatzrad, was mehr oder weniger kein Profil mehr hat, ist an eine sichere Weiterfahrt nicht zu denken. Wir sollen unbedingt, wenn wir übermorgen Richtung Port Antonio starten, bei der Mietwagenstation in Montego Bay halten und unser Auto tauschen. Gemeinsam rufen wir bei der Autovermietung an und Penny lässt es sich nicht nehmen, seinen Landsleuten seine Meinung über das schlechte Ersatzrad mitzuteilen.
Nachdem nun alles erklärt ist, können wir wieder frisch geduscht und mit ausreichend Mückenspray versehen zu unserer neuen Lieblingsbar Sir D’s laufen und uns zwei Red Stripe mit einem phantastischen Sonnenuntergang gönnen. Anschliessend gehen wir zum Abendessen in das Restaurant Ivan, wo es Fisch mit Reis und Gemüse gibt.
Mayfield Falls
Da es ja nicht nur einen Wasserfall sondern ganz viele Wasserfälle auf Jamaika gibt, wollen wir heute zu den Mayfield Falls. Die Mayfield Falls bestehen aus einundzwanzig kleinen Kaskaden, die über dem Mayfield River verteilt sind. Heute ist die Entfernung etwas kürzer, so dass wir ungefähr eine Stunde Fahrzeit brauchen. Die Strecke dorthin ist aber keinesfalls besser, sondern im letzten Streckenabschnitt so schlecht, dass wir fast der Meinung sind, wir hätten uns verfahren.
Endlich kommt ein Hinweisschild, dass uns verät, dass wir doch richtig sind. Kaum auf dem Parkplatz angekommen, kommt ein Herr der uns erzählt, dass wir, wenn wir den Parkplatz wieder verlassen, etwas an seinem Stand kaufen sollen und ein junger Mann begleitet uns bis zum Eingang, den wir ohne ihn wahrscheinlich nie gefunden hätten. Auch hier kostet der Eintritt 20 Dollar pro Person und wer mag kann noch ein paar Wasserschuhe für 7 Dollar dazu kaufen.
Wir entscheiden uns für unsere eigenen Turnschuh und bekommen einen Guide, der uns durch die Mayfield Falls führt. Für diese Tour ist ein Guide wirklich sinnvoll. Er zeigt und erklärt uns viel über die Wasserfälle und macht zudem mit unserer Kamera und dem Handy viele Fotos während der Führung.
Allerdings wird er nicht müde, uns zu erzählen, dass er ein „Good Boy“ sei und am Ende der Führung einen „Good Tip“ erwartet. Da er sich bei der Führung aber wirklich Mühe gibt und sich auch Zeit nimmt, geben wir ihm 15 Dollar Trinkgeld, was ihn allerdings nicht zu Begeisterungsstürmen ausbrechen lässt.
Wieder am Parkplatz angekommen, werden wir schon erwartet. Natürlich sollen wir auch hier noch ein paar Dollar lassen und etwas kaufen. Als wir ihm sagen, dass wir nichts möchten, fragt er zwar noch ein paarmal nach, ob vielleicht doch, aber er ist auch nicht böse, als wir ohne Einkauf wegfahren. Unser Fazit: Die Mayfield Falls Wasserfälle sind ein Erlebnis und sollten unbedingt mit Guide besucht werden.
Rick's Cafe 1974
Zurück in Negril sollte man es nicht verpassen, mindestens einmal in Rick’s Cafe zu gehen und den Klippenspringern zuzuschauen.
Rick’s Cafe gibt es bereits seit 1974 und mittlerweile ist es ein absoluter Touriort, der mit dem eigentlichen Jamaika nicht mehr zu tun hat. Wo einst ein Schotterpakplatz, eine kleine Bar und ein paar unerschrockene Klippenspringer waren, die sich durch das Dickicht schlugen, um sich in die Tiefe zu stürzen, ist jetzt ein kommerzieller Ort, wo Touristen hingekarrt werden, um teure Cocktails aus Plastikbechern zu trinken und in Felsen gehauene Startblöcke zu nutzen, um ins Meer zu hüpfen. Leider ist der Charme den Rick’s Cafe einst hatte, total verloren.
Heute ist unser letzter Tag in Negril. Morgen geht es weiter zur Ostküste nach Port Antonio. Wir gehen nochmal zu Ivan und geniessen unser Abendessen über den Klippen.
Heute morgen verzichten wir leider auf unser leckeres Frühstück bei Penny, denn wir haben eine lange Strecke vor uns.
Wir verabschieden uns und machen uns auf den Weg. Zuerst fahren wir nach Montego Bay zu Marie, denn dort haben wir am ersten Abend unsere Winterjacken vergessen, die wir ja leider in Deutschland wieder brauchen. Dann geht es weiter zur Mitwagenstation um unser Auto zu tauschen. Zum Glück haben wir am Vortag angerufen, so dass der Tausch schnell erledigt ist und wir mit einem etwas neueren Mazda 2 weiter Richtung Port Antonio starten.