Melsungen
Schloss
Melsunger Schloss
Das Melsunger Schloss, auch Landgrafenschloss oder Jagdschloss genannt, wurde 1550 bis 1557 durch Landgraf Wilhelm IV. von Hessen als Jagdschloss für seinen Vater, den Landgrafen Philipp den Großmütigen, errichtet.
Laut den Geschichtsbüchern diente das Schloss zahlreichen Besitzern als Wohnsitz. Graf Johann T’Serclaes von Tilly wohnte während des Dreißigjährigen Krieges im Schloss, anschliessend diente es Moritz dem Gelehrten von Hessen-Kassel von 1627-1632 als Wohnsitz.
Der schwedische General Carl Gustav Wrangel liess sich 1648 nieder und Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg besuchte im Jahr 1675 seine Schwester Hedwig Sophie, die hessische Landgräfin, in Melsungen.
Von 1733 bis 1806 wurden sowohl das Schloss, als auch der vom Militär genutzt. Anschließend wurde es von Jérôme Bonaparte, seines Zeichens König von Westphalen und Bruder von Napoleon, zwischen 1807 und 1813 gelegentlich genutzt.
Verwaltungsgebäude und Gefangenenlager
Nachdem sich die kurhessischen Landkreise gebildet hatten, wurde das Melsunger Schloss ab 1821 als Verwaltungsgebäude genutzt. Als erstes durch die kurfürstlich-hessische Forstakademie von 1825-1868. Im zweiten Weltkrieg wurde das Melsunger Schloss zum Gefangenenlager für britische Offiziere.
Seit 1974 wird das Schloss wieder als Verwaltungsgebäude genutzt, in dem sich das Finanzamt, die Justizbehörde und zeitweise auch das Katasteramt befindet. Auch das Hochwasser machte vor dem Schloss nicht halt. Im Jahr 1643 und 1841 wurde es durch den Anstieg der Fulda stark beschädigt.
Das Schloss ist ein rechteckiger Bau mit einem kleinen Wirtschaftshof. Es besteht aus dem Hauptgebäude, dem Marstall und dem früheren Wohnhaus der Burggrafen. Nachdem man den Wirtschaftshof durchquert hat, gelangt man durch ein Tor in den Schlosspark, der von der Stadtmauer umrahmt wird.
Landgrafenschloss mit Schlosspark
Erst im letzten Jahr wurde der Schlosspark umgestaltet. Ziel war, den Baumbestand zu erhalten, aber trotzdem einen offeneren Park und eine bessere Übersicht zu schaffen. Genau das ist den Landschaftsgärtnern gelungen, denn die alten Bäume, die den Charme des Parks ausmachen, wurden erhalten und der Schlossteich mit seinen vielen Seerosen ist sehr schön angelegt. Wenn man durch das Tor in den Park hineinkommt und nach links get, befindet sich dort die alte Stadtmauer, die von einem Rundturm aus dem 14. Jahrhundert überragt wird.
Seit einigen Jahren hat man den Schlosspark wiederbelebt und verwandelt ihn in den Sommerferien in einen Biergarten, wo verschiedene Musiker in den Abendstunden auftreten.
Der Schlossgarten ist ganzjährig frei zugänglich, das Schloss selbst, in dem sich das Finanzamt und das Amtsgericht Melsungen befinden, und die zugehörigen Marstallräume können nicht besichtigt werden.
Stadtrundgang durch Melsungen
Alle Reisen auf einen Blick
